Tilleda Königspfalz

15. April: Tilleda – Kyffhäuser – Kulpenberg – Tilleda

Immerhin 47 Wanderfreudige – wie üblich wieder mehr „…innen“ als „…er“ – folgten Willys Ruf ins Kyffhäusergebirge.

Nach etwas zögerlichem Start am Bahnhof ging es dann per Bus zügig durchs Mansfelder Land, mit seinen Abraumpyramiden aus der „ Kupferzeit“ etwas an Kairo erinnernd, zum Startort Tilleda. Dort wurde die bekannte Königspfalz zunächst verschmäht, diese dafür als besonderes Abschiedsschmäckerchen samt Kaffee und Kuchen angepriesen. Stattdessen ging es sogleich über einen eindrucksvollen Hohlweg

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straff bergauf in Richtung Kyffhäuserdenkmal,

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was das kühle Wetter schnell vergessen ließ und zunehmend zum Öffnen von Reißverschlüssen, tiefem Durchatmen sowie gesunder Gesichtsfarbe sorgte. Für Fantasiebegabte mag die Länge des Gänsemarsch-Trosses bergauf ein bisschen wie Almauftrieb gewirkt haben. Oben angekommen, wurde das vielen bereits von früheren Besuchen bekannte Kyffhäuser-Denkmal schnöde rechts liegen gelassen,

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winkten doch noch höhere Gefilde in Form des ältesten Fernsehturmes auf dem Kulpenberg. Dazu wurde die zuvor „mühsam“ erklommene Höhe auf abenteuerlichem Schleichweg

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allerdings zunächst teilweise „rückabgewickelt“, um alsbald, diesmal jedoch eher gemächlich, die zuvor erreichte Höhe am Kulpenberg mit 473m noch zu übertreffen.

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Wanderleiter Willy, wusste allerhand Wissenswertes zur Kultur und Historie von Denkmal, Fernsehturm und manches Detail zur Gegend zu berichten. Für ihn, aus der Gegend stammend, quasi alles ein Heimspiel.

Nach dem Kulpenberg ging es, wie zuvor schon aufwärts, durch einen ähnlich beeindruckenden Hohlweg,

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nun jedoch ständig abwärts und vielfach durch reizende Buschwindröschen-Blütenteppiche

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zur Königspfalz in Tilleda. Am Ende wieder auf abenteuerlichen Wegen, diesmal aber nicht eigener Pfadfindermentalität, sondern wasserbaulichen Aktivitäten geschuldet.

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Eine ausführliche und sachkundige Führung mit vielen Details über unsere Altvorderen und ihre Lebensweise vom Früh- bis Spätmittelalter,

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samt dem eingangs erwähnten Kaffee- und Kuchenabschluss im (recht frischen) Freisitz,

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ergänzte den schönen Wandertag. Diverse Gruppen von „Hobby-Mittelaltlern“, die dort als komplette Familien

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das anrückende Osterfest zu verbringen gedachten, rundeten alles ab. Denn mit ihren, bei Kleidung, Wohnkomfort sowie Zeremonien bei Speisenzubereitung und handwerklichen Alltagstätigkeiten dem Mittelalter nachempfundenen Szenarien bildeten sie einen passenden Rahmen zur eindrucksvollen Königspfalz.

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15 Kilometer (ohne), 20 Kilometer (mit) den bewältigten Höhenmetern durfte sich am Ende jeder in sein „Muttiheft“ eintragen und es hat wohl niemand bereut, dabei gewesen zu sein.

 

Manfred Steinert

Mitwanderer von den „Engelsdorfer Füchsen“