Trollblumen, Hochmoor, Latschenkiefern – Unsere Wanderfahrt nach Zinnwald-Georgenfeld

Zinnwald-Georgenfeld ist der höchstgelegene Ort des Erzgebirgskamms. Dorthin begaben sich 26 Mitglieder der Wandergruppe „Elsteraue“ in der letzten Maiwoche und wurden mit Naturschönheit reich belohnt. Das Hotel „Lugsteinhof“ mit großzügigen Zimmern, einer Schwimmhalle, zwei Alpakas im Garten, guter Küche und freundlichem tschechischen Personal bot bei moderaten Preisen den idealen Ausgangspunkt für unsere Wanderungen.

Auf verschiedensten Wegen ist der Kahleberg (905m ü. NHN) zu erreichen. Schon im 15. Jahrhundert wurde er durch den Zinnerzabbau entwaldet, in den 1970er Jahren durch nordböhmische Braunkohlekraftwerke extrem zerstört. Ein Bild an der Baude gibt erschütternde Auskunft. Umso mehr erfreuten wir uns am jetzigen Zustand des Waldes, der durch resistente Anpflanzungen wie u.a. Latschenkiefern, Ebereschen oder Birken zukunftsfähig gemacht wurde.

Als nächsten Gipfel erstiegen wir den Geisingberg (in der Nähe von Altenberg) – ein landschaftlich markant herausragender Basaltberg, gekrönt vom 1891 errichteten Louisenturm, der einen weiten Panoramablick über die Kammlandschaft des Erzgebirges bietet. Der Geisingberg ist umgeben von seltenen Trollblumen-Wiesenköterich-Wiesen. Bereits 1911 beantragte der Landesverein Sächsischer Heimatschutz den Schutz dieser Wiesen, kaufte 10 ha und verpachtete sie als Heuwiesen. Heute ist das Areal 300 ha groß und ein Paradies für Fauna und Flora. Ein Kleinod ist auch die familiengeführte Bergbaude, die für uns ihren Schließtag opferte und sehr schmackhaft bewirtete.

Etwas sehr Besonderes war auch der Besuch des Naturmuseums Georgenfelder Hochmoor. Seine Entstehung reicht bis in die Elstersteinzeit zurück. Ein 1,2 km langer Bohlenweg führt durch dieses einzigartige, schon 1926 ausgewiesene Naturschutzgebiet!

Ich kann diese dank intensivem Naturschutz üppige, vielfältige Landschaft einschließlich des Hotels „Lugsteinhof,“ anderen Wandergruppen nur wärmstens empfehlen.

 

Angelika Herrmann, WG „Elsteraue“