Am „Tag des offenen Denkmals“ mit der Wandergruppe von Denkmal zu Denkmal

 

Wir fanden es von unserem Vorstand eine richtige Entscheidung, mit einer Wanderung zum „Tag des offenen Denkmals“ auf ein so wichtiges Anliegen aufmerksam zu machen.

Was hat der VLW mit diesem Tag „zu schaffen“? Welches Objekt präsentieren wir als Wanderverein? Mit „Viel“ haben wir uns die selbst gestellte Frage beantwortet. Unser aller Beitrag ist sowohl materiell als auch ideell. Wir können am Erhalt der Denkmale mithelfen und sind zugleich auch Multiplikatoren ihrer Bekanntheit.

Wir Wandersleute freuen uns doch, wenn wir ein Denkmal, eine gute Aussicht, begehbare Wanderwege, gepflegte Parkanlagen, natürliche Wälder u. a. als unsere Ziele ansehen. Nur die Kilometer unter die Schuhsohlen zu bringen, kann allein das Ziel nicht sein. Wir gestalten mit und wir werben dafür. Bedanken wir uns bei all denen, die das oftmals ehrenamtlich erst möglich machen.

Mit der von Marlis Oehlert vorbereiteten Wanderung, begonnen an der Auwaldstation, Richtung Schlobachs Hof, bis zum Bismarckdenkmal, wurde ein sehr interessanter Weg gefunden, der Wanderung und Denkmale miteinander verband.

An der Auwaldstation begrüßte Herr Günther, Geschäftsführer der Auwaldstation, uns 10 Wandersleute, die sich trotz des hochsommerlichen Wetters zur Führung durch den Schlosspark – mit dem weiteren Ziel Bismarckturm – eingefunden hatten. Herr Günther erläuterte die Beweggründe der Umgestaltung des Wirtschaftswaldes des ehemaligen Eigentümers zum Landschaftspark durch Maximilian Speck, dem später zum Freiherrn Speck von Sternburg Geadelten, und dem Wandel des Parks zum heutigen Aussehen.

Dabei führte uns der Weg vorbei an der Baustelle der historischen Kegelbahn durch den Sternburgschen Schlosspark in Lützschena (der im vergangenen Jahr sein 200-jähriges Jubiläum beging) zur Grabkapelle, der Waldkapelle sowie der Badeinsel in den Auwald. Herr Günther verwies während seiner Führung auf die Mühen, dem Schlosspark mit dem Rückerwerb durch die Familie Speck von Sternburg nach der deutschen Einheit teilweise wieder sein historisches Aussehen zurück zu geben.

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Tag des Denkmals, Auwalddtation, Banane, Wehr

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Tag des Denkmals, Wandergruppe, Waldkapelle

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Tag des Denkmals, Wandergruppe, Auwald, Pilz

In Einheit von Denkmalschutz, Umweltschutz und Naturschutz galt es mit der erforderlichen Detailarbeit, die Wiedererstehung verlorengegangener Skulpturen und anderer Erinnerungen im Park zu schaffen. Aber er verwies auch – in Anlehnung an den „Tag des offenen Denkmals“ – auf nicht mehr Vorhandenes, das einst das Aussehen des Parks mitbestimmte. Da wären u. a die Bedeutung des so genannten „Offenen Plätzchens“, der ehemals vorhandenen Glocke über der Weißen Brücke oder die Fundamente auf der Badeinsel, die nicht begehbar ist, zu nennen.

Die umfangreiche und von Herrn Günther gut vorbereitete Führung durch die Historie des Schlossparks sprengte etwas den vorgesehenen Zeitrahmen, sodass sich Herr Günther vorab verabschieden musste und er die weitere Führung an Wissensträger aus der Wandergruppe übertrug. In der Führung durch den Schlosspark, der in seiner Gesamtheit selbst denkmalgeschützt ist, wurde auch auf die enge Zusammenarbeit von Wanderverein und Förderverein verwiesen, auf die Arbeitseinsätze, in denen der Wanderverein den Förderverein bei der Pflege und Erhaltung des Schlossparks unterstützt. Es wurden u.a. Wege freigeschnitten oder wieder hergerichtet, von den Grünflächen das Laub entsorgt und die Baufeldfreimachung an der Kegelbahn unterstützt. Wesentlichen Anteil hat der Wanderverein gegenwärtig an der Sanierung der Waldkapelle (oder auch Marienkapelle genannt) bei der Wandverkleidung mit Eichenrinde.

Geschützt vor der Sonne, im Schatten der Bäume des Auwaldes und geplagt von den aufsässigen Mücken, ging es zum zweiten Ziel der Wanderung, zum Denkmal „Bismarckturm“. Hier wurden wir zur Freude aller von drei gutgelaunten Musikern empfangen.

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Tag des Denkmals, Wandergruppe, Bismarckturm, Musiker

Der Genuss der vom Bismarckturmverein angebotenen Erfrischungsgetränke und Kaffee mit selbstgebackenem Kuchen gaben bei Musik der Wanderung einen schönen Ausklang. Für einige aus der Wandergruppe war die „Erstbesteigung des Turmes“ bestimmt noch ein besonderer Höhepunkt des Tages.

Auch, wenn uns weder der Schlosspark noch der Bismarckturm als Denkmal unbekannt sind, war die Wanderung – trotz der hochsommerlichen Temperaturen (was sich auch an der Besucherzahl des Bismarckturms widerspiegelte) – eine Form des persönlichen Dankeschöns an die umfangreiche ehrenamtliche Arbeit all derjenigen, die uns Wanderern diese Erlebnisse erst möglich machen.

 

Ulrich und Brigitte Breitenstein

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